
Norwegen mit AIDAnova
Reisebericht Norwegen mit ADIAnova
Tag 1, Samstag, der 4.5.24 – Anreise und erster Tag an Bord
Für unsere Kreuzfahrt „Norwegen mit der AIDAnova“ sind wir mit dem Zug nach Hamburg gefahren und haben am Bahnhof ein Taxi zum Cruise Terminal Steinwerder genommen. In Anbetracht der langen Schlange beim AIDA-Transfer vom Bahnhof zum Schiff eine gute Entscheidung. Die Taxifahrt kostet 30,- €. Wir haben den Check-in für 14:00 Uhr gebucht und sind um 13:15 Uhr am Hafen. Um 13:30 Uhr werden wir ins Terminal gelassen. Check-in und Sicherheitskontrolle dauern dann rund 50 Minuten, sodass wir gegen 14:20 Uhr auf unserer Verandakabine Komfort auf Deck 12 angekommen. Zu meiner Freude standen unsere Koffer schon vor der Tür. Ein Video über die Kabine hatte ich ja schon gepostet. Bei nur einer Woche und dem großzügigen begehbaren Kleiderschrank war das Auspacken schnell erledigt. Da sich nun allmählich etwas Hunger einstellte und das Wetter ganz angenehm war, suchten wir uns einen Platz im Außenbereich des Brauhaus für eine erste Stärkung.
Anschließend stand die Erkundung des Schiffes auf dem Programm. Und spätestens jetzt merkte man, dass man sich auf einem der zehn größten Kreuzfahrtschiffe weltweit befindet. Die Ausmaße sind schon riesig. Auf den Decks 6-8 befinden sich nahezu alle Restaurants und Bars, sowie das Theatrium. Weitere Bars finden sich auf Deck 16 (auch das Fuego Büfettrestaurant) und 18.
Zum Auslaufen suchen wir uns ein Plätzchen in der Lanai Bar, außen am Heck des Schiffes auf Deck 7. Dabei fällt uns auf, dass man bei der Wahl einer Balkonkabine auf Deck 8 berücksichtigen muss, dass man an einigen „Balkonen“ direkt vorbeiläuft, weil sie sich praktisch auf dem Promenandendeck befinden. Jeder kann einem hier auf den „Balkon“ schauen. Vielleicht eine interessante Alternative für Menschen mit Höhenangst. 😉

Vor der Reise konnte ich online nur noch zwei A-la-Carte Restaurants reservieren, weil wir relativ spontan gebucht hatten. An Bord war es dann zum Glück noch möglich, über die Aida App für jeden Tag ein Spezialitätenrestaurant zum Abendessen zu reservieren. Für heute Abend konnte ich uns einen Tisch um 20:30 Uhr im French Kiss sichern.
Da sich der Hunger aber schon früher einstellte, sind wir auf Verdacht schon gegen 20:00 Uhr zum Restaurant gegangen und haben auch direkt einen Tisch bekommen. In den Spezialitäten-Restaurants, zu denen auch das French Kiss gehört, sind die Speisen im Reisepreis inklusive, die Getränke sind extra zu zahlen. Als Vorspeise gab es ein Rindertatar, zum Hauptgang Rinderfilet mit Kartoffelgratin, grünem Spargel und Sauce Café de Paris und zum Dessert eine Mango Tarte mit Mangoüberzug. Die Speisen waren allesamt von sehr guter Qualität, ausgesprochen lecker und der Hauptgang kam heiß an den Tisch. Mit einer Flasche Sauvignon Blanc genossen wir ein sehr gutes Abendessen. Ich kann das French Kiss sehr empfehlen.

Tag 2, Sonntag, der 5.5.24 – Seetag Richtung Bergen
Wir starten den Tag heute, wie wir ihn gestern beendet haben: im French Kiss. Hier bekommt man das Frühstück bequem am Platz serviert, die Speisen (auch frisch zubereitete Eierspeisen) sind im Reisepreis enthalten. Kaffee, Tee, Säfte oder Sekt sind separat zu bezahlen. Wir mögen grundsätzlich die Büffetrestaurants nicht so sehr. Auf den großen AIDA Schiffen haben wir mehr deutlich mehr Restaurants mit Service am Platz, als auf den Schiffen der Sphinx Klasse. Ich bin sehr gespannt, ob sich das ändert, wenn im Zuge der „AIDA Evolution“ die ersten Schiffe der Sphinx Klasse nächstes Jahr in der Werft modernisiert werden.
Die Nordsee zeigt sich heute von ihrer sanften Seite. Die See ist fast spiegelglatt, was hier eher eine Seltenheit ist. Allerdings ist es mit 8° und ein wenig Wind doch sehr frisch auf den Außendecks. Gegen Mittag zieht dann dichter Nebel auf, so dass wir regelmäßig das Thyphon des Schiffes hören und der Kapitän die Geschwindigkeit des Schiffes reduzieren muss.
Trotz des kühlen Wetters nehmen wir unseren Mittagssnack draußen ein. Auf Deck 8 liegt auf der Steuerbordseite im hinteren Bereich des Schiffes der Barbecue Grill auf dem Außendeck. Hier gibt es „Crazy Fries“ (verrückte Fritten), dicke Pommes mit ungewöhnlichen Toppings. Ich entscheide mich für „Pulled Teriyaki Turkey“ und bereue diese Entscheidung nicht. 😉

Den Nachmittag verbringen wir ganz entspannt, denn bereits für 18:00 Uhr haben wir einen Tisch im veganen Restaurant reserviert. Um 17:30 Uhr nehmen wir einen Aperitif in der Tokio Bar, einer schicken, kleinen Bar vor dem Sushi House und dem East Büfettrestaurant auf Deck 6. Nur eine Treppe höher befindet sich das kleine, vegane Restaurant. Es hat nicht einmal 40 Plätze. Ein so kleines und damit auch ruhiges Restaurant hätte ich auf einem 6.000-Personen-Schiff nicht erwartet.
Man hat hier die Auswahl zwischen einem Tagesmenü und einem Menü, dass auf der gesamten Reise angeboten wird. Aus beiden Menüs kann man sich selbst sein 3-gängiges Menü zusammenstellen. Das Menü kostet aktuell 26,90 € pro Person, dazu kommen dann noch die Getränke. Ich entscheide mich bei der Vorspeise für den Orangen-Couscous-Salat mit veganer Knusper-Garnele. Zum Hauptgang gab es die Gnocchi in Steinpilzsud mit Pak Choi und Rosenkohl. Beim Dessert war ich mir ein wenig unsicher. Rote-Bete-Schokoladen-Mousse mit Sorbet von der schwarzen Kirsche klingt doch sehr experimentell. Aber was soll ich sagen: es war (wie die beiden ersten Gänge) fantastisch. Die rote Bete harmonierte ausgesprochen gut mit der Schoko-Mousse. So hatten wir auch heute ein wirklich vorzügliches Abendessen an Bord. Auch Fleischessern kann ich das vegane Restaurant sehr empfehlen, wenn man mal etwas ganz anderes probieren möchte.
Im Anschluss haben wir dem Theatrium einen einen Besuch abgestattet. Nach dem Ende der „Country-Show“ schauten wir uns dann noch die AIDA Prime Time mit Kapitän Jens Janauscheck an. Ein netter Kapitän aus Chemnitz aber nicht gerade der geborene Entertainer. Naja, wichtiger sind auch andere Fähigkeiten. 😉

Den Abschluss des Tages bildet ein Drink im Außenbereich der Bar 5. Element auf Deck 16. Es ist wohl der kühlen Witterung geschuldet, dass wir fast die einzigen Gäste im Außenbereich sind. In unserem Strandkorb genießen wir windgeschützt einen tollen Blick auf die Heckwelle des Schiffes. Ein schöner Abschluss dieses Seetages auf der AIDAnova. Morgen erwartet uns Bergen. Wir sind sehr gespannt, denn diese norwegische Stadt kennen wir noch nicht.
Tag 3, Montag, der 6.5.24 – Bergen
Bereits gegen 6:00 Uhr in der Früh erreichen wir die Lotsenstation. Von hier aus startet dann die gut zweistündige Fahrt durch die Schären-Landschaft bis nach Bergen. Aufstehen lohnt sich, man fährt teilweise sehr nahe an den kleinen Inseln vorbei und unterfährt kurz vor Bergen die Askoy-Brücke, die nur wenige Meter höher ist als das Schiff. Von unserem Kabinenbalkon auf Deck 12 sieht das ganz schön knapp aus. Im Hafen parkt die riesige AIDAnova dann rückwärts ein: Zeit für‘s Frühstück.
Wir frühstücken heute im Ocean‘s. Hier ist das Büfett zwar etwas abgespeckt, aber wir finden alles, was wir brauchen. Im Gegensatz zum Yachtclub und den anderen großen Büfettrestaurants ist es hier aber deutlich ruhiger und entspannter, was uns besser gefällt. Gegen 9:00 gehen wir von Bord. Das geht für die Größe des Schiffes erstaunlich schnell und unkompliziert. Vielleicht hatten wir auch einfach Glück.
Da das Wetter am Vormittag für Bergen (gilt als regenreichste Stadt Norwegens) trocken und recht mild ist, ziehen wir unser einziges für heute fest geplantes Ausflugsziel vor. Ich hatte schon von zu Hause Tickets für die Seilbahn auf den Ulriken, den höchsten Berg in Bergen gebucht. Da die Talstation etwas weiter vom Stadtzentrum entfernt ist, laufen wir ca. 20 Minuten vom Schiff zum Shuttlebus, der uns für 130 NOK (ca. 11,- €) zur Talstation der Seilbahn und später auch wieder zurück in die Stadt bringt. Die Haltestelle befindet sich an der Ecke Strandgaten und Torgallmenningen in der Nähe des Bergen Bors Hotel. Die Tickets für den Bus kann man direkt an der Haltestelle kaufen. Auch die Tickets für die Seilbahn wären dort noch erhältlich, wenn man sie nicht vorab online gekauft hat. Wir haben 790 NOK (ca. 66,- €) für zwei Tickets für die Berg- und Talfahrt bezahlt.
Die Fahrt zur Talstation dauert etwa 10 Minuten. Erstaunlicherweise sind nur circa zehn Personen im Bus. Das liegt wahrscheinlich an der noch relativ frühen Zeit. Da auch sonst nur wenige Gäste an der Talstation auf die Gondel warten, können wir direkt in die erste Kabine einsteigen und auf den Ulriken mit seinen 643 m hochfahren. Schon auf der Fahrt nach oben eröffnet sich ein grandioser Blick auf Bergen. Von der Bergstation aus kann man weit über Bergen hinaus blicken. Dort starten auch unterschiedlich lange und unterschiedlich schwierige Wanderwege. Doch dafür bleibt uns heute keine Zeit. Wir wollen ja auch noch etwas von der Stadt sehen. In dem modernen und netten Kaffee auf dem Gipfel gönnen wir uns aber noch eine Erfrischung, bevor es wieder hinunter ins Tal geht. Der Bus von der Talstation fährt alle halbe Stunde zurück in die Stadt.
Von der Bushaltestelle im Stadtzentrum schlendern wir über den kleinen Markt an der Markthalle zum historischen Zentrum von Bergen. Auf dem Markt gibt es allerlei Leckereien, vor allem natürlich Fisch und Lachs, aber auch Elch-Burger und Rentier-Bratwurst.

Der alte Stadtteil Bryggen mit seinen historischen Holzhäusern stammt aus der mittelalterlichen Hanse-Zeit der Stadt. Man fühlt sich wirklich in die Vergangenheit zurück versetzt, wenn man durch die engen Gassen schlendert. Zahlreiche kleine Geschäfte und Cafés laden zum Bummeln und verweilen ein.

Anschließend schlendern wir noch ein wenig durch die Innenstadt von Bergen kommen unter anderem am Byparken, einer kleinen, hübschen Grünanlage vor dem KODE Kunstmuseum vorbei und treten dann von hier aus den Rückweg zum Schiff an. Dort stärken wir uns zunächst im „Best Burger at Sea“ bevor ich ein wenig arbeiten muss. Meine Kreuzfahrt-Kunden sollen schließlich nicht warten. 😉 Zum Auslaufen aus Bergen suchen wir uns ein Plätzchen in der Lanai Bar. Mit 10 Minuten Verspätung legen wir um 17:40 Uhr ab und machen uns auf den Weg nach Nordfjordeid, dem zweiten für uns neuen Hafen auf dieser Tour.

Hinaus in Richtung Atlantik durchfahren wir erneut die wunderschöne Schären-Landschaft mit ihren unzähligen Inseln und Inselchen. Es lohnt sich auf jeden Fall diese fantastische Landschaft auf den Außendecks zu genießen und langsam an sich vorbeiziehen zu lassen.
Zum Abendessen haben wir heute um 20:30 Uhr einen Tisch im Ocean‘s Fischrestaurant reserviert. Es gehört zu den Spezialitäten Restaurants. Das Essen ist also im Reisepreis enthalten, die Getränke sind extra zu bezahlen. Mir gefällt dieses Restaurant besonders gut wegen seines Ambiente. Was uns bei vielen Restaurants auf den AIDA-Schiffen stört, ist die Tatsache, daß die Gänge und Wege auf dem Schiff mitten durch die Restaurants führen. Ich finde es persönlich nicht angenehm, wenn man bei einem gemütlichen Abendessen an einem Durchgang durch das Schiff sitzt und dutzende andere Gäste in einer endlosen Karawane an einem vorbeiziehen. Das hat mich auch am ersten Abend im French Kiss schon sehr gestört. Da war das abgeschlossene vegane Restaurant deutlich angenehmer.

Das Essen war aber auch im Ocean‘s wieder ausgesprochen gut. Nur der Hauptgang war leider nur lauwarm. Schade. Seinen Salat und belegte (Mini-)Fischbrötchen mit unterschiedlichen Belägen holt man sich am Büfett, alle anderen Speisen und die Getränke werden am Platz serviert. Zur Vorspeise hatte ich Gambas im Knuspermantel, dann die geeiste Gurkensuppe mit Nordsee-Krabben. Zum Hauptgang wählte ich den Oktopus mit Risotto; mein Mann hatte die Tagliatelle. Als Dessert gab es die sehr leckere Crème Brûlée. Mit einem guten Glas Pinot Grigio ließen wir uns dieses sehr schöne 4-Gänge Menü schmecken.
Tag 4, Dienstag, der 7.5.24 – Nordfjordeid
Noch in der Nacht erreichen wir den Nordfjord. Ruhig gleitet das große Schiff durch die majestätische Landschaft aus schneebedeckten Bergen und sanften grünen Hügeln. Die tief über dem Wasser hängenden Wolken verleihen der Szenerie eine magische Stimmung. Bereits um 6:30 Uhr erreichen wir Nordfjordeid mit seinen 3.000 Einwohner. Direkt gegenüber vom Schiff rauscht ein Wasserfall vom Berg herab. Wunderschön. 🤩

Wie auch in Geiranger gibt es hier einen schwimmenden Steg, der an das Schiff angelegt wird. So kommt man bequem und ebenerdig vom Schiff an Land, sofern man die extrem steile Rampe vom Schiff zum Steg bewältigt.

Wir frühstücken zunächst aber im Bella Donna und staunen mal wieder über das „Gewusel“ in diesem großen Büfettrestaurant. Auch der „Futterneid“ mancher Mitreisenden ist unglaublich. Ich gehe (ohne Teller!) an einem Herren vorbei, um mir einen Überblick am Büfett zu verschaffen und bekomme doch prompt eine Ansage, ich solle mich gefälligst nicht vordrängeln. Da fällt mir echt nichts mehr ein.
Nach einer halben Stunde leert sich das Restaurant dann allmählich und nun ist auch der Geräuschpegel gut zu ertragen. Blöd nur, dass ausgerechnet jetzt eine Sicherheitsübung für die Crew durchgeführt wird und diverse Alarme, inkl. Generalalarm und Durchsagen für die Crew die gerade gewonnene Ruhe wieder hinwegraffen. Ich ergebe mich meinem Schicksal. 😂
Da es heute den ganzen Tag mal mehr, mal weniger regnet, machen wir uns erst gegen Mittag auf den Weg in den Ort. Geplant haben wir für heute nichts. Darüber bin ich angesichts des Wetters auch nicht böse. Wir bummeln durch die kleinen Straßen und bestaunen die hübschen Holzhäuser. Direkt am Fjord steht das Wikinger Museum SAGASTAD. Der Eintritt kostet über 20,- € pro Person. Wir verzichten auf einen Besuch und machen uns lieber auf den Weg Richtung Wasserfall, obwohl es heute ja überall Wasser von oben gibt. Knapp einen Kilometer hinter dem Ort startet links von der Straße ein Wanderweg zu einem Aussichtspunkt, der auch am Wasserfall vorbei führt. Nach wenigen hundert Metern streichen wir aber die Segel, als der Weg über Steinstufen und Felsplatten nach oben führt. Bei dem feuchten Wetter und ohne Wanderschuhe ist mir das Risiko zu hoch. Wir laufen weiter entlang der Straße bis zu der Stelle, an der das Wasser unter der Straße hindurch fließt. Den eigentlichen Wasserfall kann man hier aber aufgrund der Bäume leider nicht sehen. Da es immer weiter regnet, machen wir uns auf den Rückweg zum Schiff.
Dort angekommen legen wir die nassen Sachen ab und gehen dann zum French Kiss, um uns mit Kaffee und Kuchen ein wenig zu stärken. Es gibt nämlich an jedem Nachmittag hier und ein einigen Bars kostenlosen Kuchen. Nur die Getränke sind zu bezahlen. Anschließend ist ein wenig Siesta angesagt.
Plötzlich klopft es an der Kabinentür. Unsere Wäsche, die wir heute Vormittag erst zur Wäscherei gegeben haben kommt schon fein zusammengelegt in einem schicken Weidenkörbchen zurück. Alle Achtung! Das ging aber fix!
Da wir erst für 20:30 h einen Tisch im Sushi House Hot Pot bekommen konnten muss der kleine Hunger noch vorab gestillt werden. Perfekte Gelegenheit der Street Food Zone auf Deck 7 mal einen Besuch abzustatten. Neben Döner und unterschiedlich belegten Brötchen und Stullen findet man hier auch einen echten AIDA-Klassiker: in der scharfen Ecke gibt es die original AIDA-Currywurst. Zu meiner freudigen Überraschung auch als vegane Wurst. Und was soll ich sagen? Mir persönlich hat die vegane Variante sogar besser geschmeckt, als das „Original“. Das ist natürlich Geschmacksache, aber ich kann nur jedem empfehlen, die vegane Variante mal zu probieren.
Die restliche Zeit bis zum Auslaufen und dem Abendessen verbringen wir bei einer Flasche Pinot Grigio in der Vinothek auf Deck 8. Leider werden wir auch hier wieder vom Theatrium aus „beschallt“ und das nicht zu knapp. Die Ansage des Kapitäns geht dann auch fast komplett unter. Ein unglaublicher Lärm alles zusammen. Mal davon abgesehen, dass man nur auf wenigen Plätzen im Theatrium wirklich gut sehen kann, gefällt mir dieses Konzept einfach nicht, weil bei jeder Veranstaltung das halbe Schiff mit beschallt wird. Meins ist es nicht, aber die Geschmäcker sind ja verschieden und viele lieben es genau so.
Um 20:00 Uhr startet die AIDAnova ihre 180 Grad Drehung, um aus dem Fjord herauszufahren. Da es weiterhin regnet, genießen wir das Manöver und die dann vorbei ziehende Landschaft weiter aus der Vinothek. 30 Minuten später machen wir uns auf den Weg zum Sushi House, um unser Hot Pot Abendessen zu starten.
Das Fazit für den Hot Pot schon mal vorweg: eine kleine kulinarische Offenbarung! Beim Hot Pot handelt es sich um eine Art Fondue, aber mit Brühe statt mit Fett. Im konkreten Fall kann jeder Gast aus einer Zusammenstellung von Fleisch, Fisch oder vegetarischen Produkten wählen. Wir entscheiden uns für Fleisch und die vegetarischen Varianten. In einem kleinen Büfett kann man sich mit weiterem Gemüse, Pilzen, verschiedenen Sorten asiatischer Nudeln und Saucen versorgen. Auf eine Kochplatte im Tisch kommt dann der Hot Pot. In den in der Mitte geteilten Topf kommen zwei Brühen nach Wahl: Rinderbrühe, Fisch- oder Gemüsebrühe. Wir entscheiden uns passend für Rinder- und Gemüsebrühe. Nun kann jeder seine gewählten Zutaten in einer der Brühe garen. Mit der Zeit werden die Brühen immer würziger, je mehr Wasser verdunstet. Es ist eine schöne Möglichkeit langsam und mit Ruhe zu genießen. Ich kann jedem empfehlen, das einmal auszuprobieren. Der Spaß kostet 26,90€ pro Person plus Getränke, die hier auch nicht im Getränkepaket enthalten sind.
Tag 5, Mittwoch, der 8.5.24 – Ålesund
Schon kurz vor 6:00 Uhr erreichen wir Ålesund, die Stadt am Eingang zum berühmten Geirangerfjord. In Ålesund liegt das Schiff sehr zentral in der Stadt, sodass man sehr gut zu Fuß auf eigene Faust losziehen kann. Vor uns liegt ein Schwesterschiff der AIDAnova, die IONA von P&O Cruises. Bei zwei so großen Schiffen wird es sicherlich ziemlich voll in der Stadt.
Nach einem entspannten Frühstück im Ocean‘s machen wir uns auf in die hübsche, kleine Stadt, die wir bereits im letzten Sommer mit der Mein Schiff 4 auf unserer großen Skandinavien-Kreuzfahrt mit Nordkap, Spitzbergen und Island besucht hatten. Damals sind wir auf den Stadtberg Aksla gestiegen. Aus dem Park in der Mitte des Ortes führt ein Weg mit etwas über 400 Treppenstufen hinauf zu dem Aussichtspunkt. Von hier oben hat man einen schönen Überblick über Ålesund und die nähere Umgebung. Ein schöner Wanderweg führt auf der anderen Seite des Berges wieder hinunter in die Stadt.
Wie zu erwarten, ist ordentlich Betrieb in der Stadt. Auf der anderen Seite liegt heute auch noch die Havila Polaris, ein Kreuzfahrtschiff der noch recht jungen Havila Reederei. Wir schlendern heute nur ein bisschen durch die Stadt und suchen uns dann ein nettes Plätzchen für eine Kaffeepause.
Unsere Aufmerksamkeit fällt auf ein Café, das Plätze auf einem Floß auf dem Wasser hat. Es ist das Café des Restaurants Apotekergata No. 5. Der Name ist gleichzeitig auch die Adresse. Vom Eingang an der Straße ist gar nicht zu erkennen, dass der Außenbereich auf dem Wasser auch zu diesem Café gehört, zumal es innen eher wie in einem Geschäft aussieht. Man bestellt hier am Tresen und sucht sich dann einen Platz auf dem Floß oder im gemütlichen Innenbereich. Die Mitarbeiter servieren dann die Bestellung. Der Kaffee ist sehr gut und für norwegische Verhältnisse auch relativ preiswert. Kleine Snacks und Gebäck gibt es auch. Die Schokotarte war ein Gaumenschmaus. Wir genießen die Leckereien und den schönen Platz auf dem Wasser. Boote und Kajaks ziehen gemächlich an uns vorbei. Erfreulicherweise lässt sich dann auch noch die Sonne sehen. Perfekt!
Anschließend spazieren wir noch ein wenig durch Ålesund und machen uns dann langsam auf den Rückweg zum Schiff, denn wir laufen heute schon um 16:00 Uhr aus. Wir holen uns einen Drink und gehen zur Kabine, da wir das Auslaufen heute auf unserem Balkon genießen möchten. Das war eine sehr gute Idee, wie sich herausstellt.
Wir liegen Heck an Heck mit der IONA. Sie liegt allerdings vor uns. Dadurch fahren wir rückwärts mit nicht allzu großem Abstand und entsprechend langsam an der IONA vorbei. Das Spektakel, das dann folgt, sorgt für ordentlich Gänsehaut. Die Gäste beider Schiffe winken und jubeln sich fast fünf Minuten zu. Besonders intensiv wird es, als unser Kapitän die Gäste nochmals anfeuert, ordentlich Lärm zu machen. Dazu hupen beide Schiffe im Takt. Auch solche Momente sind für mich Teil der Faszination Kreuzfahrt. Ich habe das ganze in einem Video festgehalten. Es ist auf meiner Facebook-Seite zu finden: https://www.facebook.com/share/v/CbMiXdggkykYHsT8/
Nachdem wir die IONA vollständig passiert haben, dreht die AIDAnova um knapp 90 Grad und verlässt die Bucht von Ålesund in Richtung Stavanger, dem letzten Hafen dieser wunderschönen Norwegen Kreuzfahrt. Wir haben uns schon vor dem ablegen einen Drink an der Nova Bar geholt und genießen nun die vorüberziehende Landschaft von unserem Balkon.

Zum Abendessen haben wir heute einen Tisch im italienischen Spezialitäten Restaurant „Casa Nova“ reserviert. Da wir aber erst um 20:30 Uhr einen Platz bekommen konnten stimmen wir uns mit einem Gläschen Pinot Grigio in der Vinothek auf den italienischen Abend ein. Das Restaurant ist voll besetzt. Wir bekommen einen Tisch im Innenbereich und müssen zu unserer Freude nicht am Gang sitzen. Der Service ist sehr freundlich, aber etwas unorganisiert. Wir haben weder Brot, noch unseren Wein bekommen, da kommen schon die Vorspeisen. Naja, es gibt schlimmeres. 😉
Wir bestellen das Rindercarpaccio, den Brotsalat und die Parmesansuppe zur Vorspeise. Als Zwischengang gibt es das Risotto und die Schweinelende zum Hauptgang. Zum Dessert wählen wir die Panna Cotta und das Tiramisu. Von allen Restaurants war das Essen hier im Casa Nova das schwächste für unseren Geschmack. Im „Brotsalat“ findet sich eine Art Zwieback und kein geröstetes Brot. Die Parmesansuppe hat nur ein paar Krümel Käse abbekommen. Dafür sind sowohl das Risotto als auch die Jakobsmuscheln leider versalzen. Die Desserts waren aber lecker. Da hatten wir uns insgesamt mehr erhofft.

Tag 6, Donnerstag, der 9.5.24 – Stavanger
Nachdem die Sonne heute aufgegangen ist, sieht man dennoch kaum die Hand vor Augen, weil wir durch dichten Nebel fahren. Erst als wir uns dem Festland nähern, reist es auf. Allerdings regnet es ununterbrochen. Um in den Hafen von Stavanger zu gelangen, muss die AIDAnova eine große Strecke rückwärts fahren, weil die Einfahrt und der Hafen zu eng sind für ein Wendemanöver. Um 9:45 als wir bereits beim Frühstück sitzen, haben wir unseren Liegeplatz im Hafen erreicht. Leider soll es heute den ganzen Tag regnen. Außerdem ist in Norwegen Feiertag und die meisten Geschäfte und Restaurants haben geschlossen. Wir überlegen lange, ob wir überhaupt von Bord gehen, zumal wir früher schon zweimal in Stavanger waren.
Es ist eine nette Stadt mit einem wunderschönen Altstadteil, der direkt am Hafen liegt und somit sehr gut zu Fuß erreichbar ist. Auf der anderen Seite des kleinen Hafenbeckens liegen die Einkaufsstraßen und das kulturelle Zentrum der Stadt. Auf dieser Seite liegt auch das Norwegische Erdölmuseum. Die eigentlichen Stars der Region sind aber der Lysefjord mit dem weltberühmten Preikestolen. Diese Felsplattform fällt 604 Meter senkrecht in den Fjord ab. Auf der ca. 25 x 25 Meter großen Plattform tummeln sich im Sommer oft hunderte Touristen. Wir haben im letzten Jahr eine Bootstour durch den Fjord und ein Hubschrauber-Rundflug gemacht. So konnten wir den Preikestolen vom Wasser und aus der Luft bewundern.
Nach einem Döner zum Mittagessen entscheiden wir uns doch mal „vor die Tür“ zu gehen, zumal meine Wetter App weniger Regen in Aussicht stellt. So gehen wir gut verpackt gegen 14:00 Uhr von Bord. Trotz Schirm werden wir schon nach kurzer Zeit ziemlich nass, denn der „weniger Regen“ meiner Wetter App bedeutet nur, dass der Regen sehr fein vom Himmel fällt. Zusammen mit dem Wind… naja, den Rest kann man sich sicher vorstellen. Nur der Kopf direkt unter dem Schirm bleibt einigermaßen trocken. Ansonsten sind wir schon nach wenigen Minuten ordentlich nass.
Leider ist unser Lieblingscafé Good bread Sølvberget in der Søregata 4 so gut besucht, dass wir trotz zweier Versuche keinen Platz finden. Also wieder zurück zum Schiff. Unglaublich, wie nass man in 45 Minuten trotz Regenjacke und Schirm werden kann. 😂
Ganz unerschrockene machen trotz des Wetters ihren Ausflug mit dem RIB Boot in den Lysefjord. Zumindest sind die sowieso wasser- und winddicht in ihren Anzügen eingepackt. Aber schön ist das heute trotzdem nicht, denn durch die tief hängenden Wolken sieht man nicht viel von der fantastischen Landschaft im Fjord. Wirklich schade für alle, die zum ersten Mal in Stavanger sind.

Heute geht es bereits um 18:00 Uhr zum Abendessen ins Steakhouse Churrascaria. Das Restaurant ist in meinen Augen sehr geschmackvoll eingerichtet und heute Abend erstaunlicherweise nur etwa zur Hälfte belegt und wir bekommen einen schönen Platz am Fenster. Das Steakhouse gehört zu den A-la Carte Restaurants. Hier sind alle Speisen und Getränke aufpreispflichtig. Auf den Fotos seht ihr den Provolone, die Gambas, das Hüftsteak mit Süßkartoffel-Pommes, die Ananasmousse und den Brownie. Alle Speisen waren wieder sehr lecker. Wir waren sehr zufrieden.

Um 20:00 Uhr laufen wir aus. Es ist immer noch neblig-feucht, doch nach ca. einer halben Stunde klart es dann auf. Auf dem Weg hinaus zum offenen Meer kommen wir ziemlich nah an riesigen (Öl?)Plattformen vorbei. Morgen ist der letzte Seetag unserer Reise zurück nach Kiel.
Tag 7, Freitag, der 10.5.24 – Seetag Richtung Kiel
8:00 Uhr und die Sonne scheint. Oder wie unser Kapitän immer sagt: „aufgewacht, die Sonne lacht.“ Nach dem verregneten Tag gestern besonders schön. Wir befinden uns nordwestlich der Nordspitze von Dänemark im Skagerrak. Hier ist ordentlich Verkehr auf dem Wasser. Unterschiedliche Schiffe in allen Größen können wir beobachten. Dann ruft der kleine Hunger zum Frühstück. Heute zur Abwechslung mal im Yachtclub. Es gehört zu den vier großen Büfettrestaurants an Bord. Es liegt ganz am Heck des Schiffes auf Deck 7. Direkt dahinter schließt sich die Lanai Bar an.
Inzwischen haben wir Skagen erreicht und der Himmel ist wieder bedeckt. An der „Einfahrt“ in die Ostsee kann ich mehr als 20 Schiffe mit dem bloßen Auge sehen. Ganz schön betrieb hier. Auf unserer Fahrt nach Süden kommt dann gegen Mittag wieder die Sonne heraus und man kann sie an einem windgeschützten Platz sehr gut genießen.
Dann folgt das erste Highlight des Tages. Um 15:00 Uhr treffe ich mich in der AIDA Bar mit meinen Kunden, die mit an Bord sind. Bei einem kühlen Getränk wird fleißig von den Erlebnissen auf der Reise und auch den Erfahrungen vorheriger Kreuzfahrten berichtet. Da dies alles Kunden sind, die online bei mir gebucht haben, freue ich mich besonders nun alle persönlich kennenlernen zu können.
Da wir heute erst um 20:30 Uhr einen Platz im Teppanyaki Restaurant bekommen haben, nutzen wir die Gelegenheit, uns die Show „Steampunk Circus“ um 19:00 Uhr im Theatrium anzuschauen. Im Verhältnis zur Größe des Schiffes ist das Theatrium nicht besonders groß. Daher sind die ersten Plätze schon eine Stunde vor der Veranstaltung besetzt. Die farbenfrohe Show besticht durch aufwändige Kostüme, imposante Kulissen auf den LED-Wänden und eingängigen Melodien. Auch die Artisten begeistern das Publikum. Was ich nicht verstehe: es wird auf einem „deutschen“ Schiff eine Zirkus-Show gegeben, die erwartungsgemäß auch von vielen Kindern besucht wird und die gesamte Show wird in Englisch aufgeführt.
Nach der Show gehen wir dann zum Abendessen ins Teppanyaki Restaurant. Es wird der krönende Abschluss der Reise. Da dies unsere erste Teppanyaki-Erfahrung wird, bin ich froh, dass der Ablauf kurz erklärt wird. Es gibt für alle eine einheitliche Vorspeise. Dann kann man sich aus einer der drei angebotenen Varianten zwei Zutaten (Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte oder vegetarisch) auswählen, die direkt am Tisch auf der heißen Platte zubereitet werden. Dazu gibt es leckeren gebratenen Reis, ebenfalls auf der heißen Platte zubereitet. Das Dessert kann man sich dann wieder aus drei Angeboten aussuchen.

An der Theke ist Platz für 8 Gäste. Diese gibt es 4 mal im Restaurant. Insgesamt können hier also nur 32 Personen pro Sitzung essen. Heute sind aber nur die Hälfte der Plätze besetzt. Wir sitzen über Eck mit einem sehr netten Ehepaar aus Hamburg zusammen und haben einen sehr schönen und extrem lustigen Abend. Unser Koch Albert verwöhnt uns nämlich nicht nur mit seinen Kochkünsten, sondern auch mit seiner Küchenakrobatik und seinem Humor. Wir haben sehr viel Spaß zusammen und ein fantastisches Essen. Darüber habe ich auch schon ein Video gepostet: https://www.facebook.com/share/v/t6zmz6MWQ7oQTDSa/?mibextid=WC7FNe
Wir sitzen nach dem Essen noch solange, bis wir sehr freundlich hinaus komplementiert werden. Die Crew möchte schließlich auch irgendwann mal Feierabend haben. Wenn ihr die Gelegenheit bekommt, lasst euch dieses fantastische Erlebnis nicht entgehen. Wir beenden den letzten Abend mit einem letzten Drink in der Rossini Bar. Morgen früh endet unser Kreuzfahrt in Kiel.
Fazit unserer Norwegen Kreuzfahrt mit der AIDAnova
Das Schiff hat mich positiv überrascht. Für die große Anzahl an Gästen verlief die Reise doch weitestgehend entspannter, als ich befürchtet hatte. Ein großer Vorteil des großen Schiffes ist eindeutig die riesige Auswahl an Restaurants und Bars. Wer Spaß und Unterhaltung sucht, ist hier bestens aufgehoben. Liebhaber von Büffetrestaurants finden verschiedene Möglichkeiten. Service am Platz ist ebenfalls in vielen Varianten verfügbar. Die Kabinen sind sehr zweckmäßig und schön eingerichtet. Man kann sich hier sehr wohlfühlen.
AIDAnova Reise buchen
Wer nun auch mit der Kussmundflotte auf große Fahrt gehen möchte, kann mir gerne eine unverbindliche Anfrage senden. Das Formular dafür findet ihr unter: https://unendlichesblau.de/kreuzfahrt-anfrage/ oder ruft mich einfach an unter 04 51 – 397 393 11. Weitere Informationen auch auf der Seite „Kreuzfahrt buchen“.