Landausflug Vietnam

Landausflug Vietnam

20.02.2023 0 Von Udo

Landausflug Vietnam ab Phu My

Unser Landausflug Vietnam am 12.01.2023 beginnt im Hafen von Phu My. Dieser (Industrie-)Hafen liegt nicht am Meer, sondern an einem Fluss, einige Kilometer landeinwärts. Ho Chi Minh Stadt (oder Saigon) und das Mekong-Delta liegen jeweils weit über eine Stunde vom Hafen entfernt. Wir haben für heute einen Ausflug in diese beiden Regionen bei Vietnamdreams Travel gebucht. Die Tour ist beliebt, denn eine stattliche Anzahl an Passagieren geht mit uns auf diesen Ausflug. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn wir werden in relative kleine Gruppen eingeteilt. Wir sind mit rund einem Dutzend anderen Gästen in dem kleinen Bus mit unserem vietnamesischen Guide unterwegs. Dung spricht fließend deutsch, allerdings mit einem sehr gewöhnungsbedürftigem Akzent. Unser erstes Ziel ist das Mekong Delta.

Mopeds, Mopeds, Mopeds

Wir hatten erwartet in Thailand viele Mopeds auf den Straßen zu sehen. Vietnam schlägt hier Thailand aber um Längen. Wir sind erst wenige Meter aus dem Hafengelände schon sehen wir die ersten Mopeds. Im Laufe des Tages sollten es tausende werden, die zum Teil in riesigen Trauben über die Straßen düsen. Ein ungewöhnlicher Anblick für uns. Im Video am Ende des Beitrags siehst du das eindrucksvoll. Viele Damen sind auf den Rollern komplett von Kopf bis Fuß vermummt. Das liegt aber nicht etwa am Glauben (über 80% der Vietnamesen gehören keiner Glaubensgemeinschaft an), sondern daran, dass man sich möglichst komplett vor der Sonne (und sicher auch dem Staub) schützen möchte. Helle Haut gilt noch immer als Schönheitsideal in Vietnam.

Mopeds überall beim Landausflug Vietnam
Mopeds überall beim Landausflug Vietnam

Ebenso ungewöhnlich sind für uns die vielen Stände, die überall am Straßenrand aufgebaut sind. Hier gibt es nahezu alles zu kaufen. Selbst lebende Hühner (in leider viel zu engen Käfigen) haben wir auf der Fahrt gesehen. Anders als in Malaysia ist auch das Entleeren der Blase am Straßenrand weit verbreitet. Wir merken sehr schnell: Malaysia und Vietnam sind äußerst unterschiedlich – in vielerlei Hinsicht.

Im Mekong Delta

Wir erreichen den Mekong in der Stadt My Tho und besteigen ein Boot für die Tour auf dem Fluss. Kurz nach dem Start bekommen wir eine frische Kokosnuss. Das Wasser der Nuss ist leicht süß und sehr erfrischend. Wir passieren zahlreiche Lastschiffe, die auf dem Fluss unterwegs sind. Sie befördern vorwiegend Baumaterial. Nach einigen Minuten biegen wir in einen kleinen Seitenarm ab und verlangsamen die Fahrt. Neben uns auf dem Wasser befinden sich einige kleine Boote, in die wir nun umsteigen müssen – auf dem Wasser. Ich bin gespannt, ob das für alle Gäste funktionieren wird. Zum Glück schaffen alle das Umsteigen. In diesen kleinen Booten sitzen nun maximal 4 Personen. Wir fahren durch einen kleinen Seitenarm des Mekongs vorbei an Mangroven und üppiger Vegetation. Mit dem Fahrtwind lässt sich die tropische Hitze gut aushalten. Nach einigen Minuten erreichen wir einen kleinen Steg, an dem wir aussteigen.

Früchte, Tee und Krokodile

Wir besuchen hier ein kleines Café mit Shop und können einheimische Früchte und eine lokalen Tee kosten. Jackfrucht kannte ich bisher nur aus der Dose. Frisch ist das ein komplett anderer Geschmack – sehr angenehm. Auch die Guaven, Mango und Pomelo sind sehr lecker. Es ist schon ein Unterschied, wenn die Früchte vollreif geerntet und verzehrt werden können. Zu unserer Verkostung bekommen wir noch eine Kostprobe lokaler Kultur. Der Gesangsbeitrag ist für unsere Ohren doch sehr ungewöhnlich, aber die Dame trägt ihre Darbietung mit so großer Inbrunst vor, dass wir aufmerksam zuhören. Diesen „Leckerbissen“ findest du natürlich auch in unserem Video am Ende des Berichts.

Am anderen Ende der Anlage gibt es wieder einen kleinen Schock für uns. In einem nicht mal 50 qm großen Betonbecken (immerhin mit einer Wasserfläche) werden hier ca. 20 Krokodile gehalten. Ich bin mir nicht sicher, ob sie nur für die Touristen gehalten werden oder evtl. auch geschlachtet werden. Die Haltungsbedingungen sind leider absolut nicht artgerecht. Der Umgang mit Tieren schockiert uns leider häufiger auf unserem Landausflug in Vietnam.

Mit dem Tuk Tuk zur Kokos-Bonbon-Manufaktur

Wir laufen einige Meter über einen schmalen Fußweg, bis wir die Straße erreichen. Hier holen uns einige Tuk Tuks ab und bringen uns zu einer nahegelegenen Kokos-Bonbon-Manufaktur. Hier wird alles noch komplett von Hand verarbeitet. Die Kokosnüsse werden geschält und geöffnet, dann das Karamell gekocht, von Hand geformt und geschnitten. Anschließend wird jedes Bonbon von Hand in Papier eingewickelt. Eine ganz schöne Sisyphusarbeit. Die Bonbons kann man hier dann natürlich auch kaufen.

Schlangen-Schnaps

Am Stand gibt es auch alkoholische Spezialitäten zu kaufen. Ein davon ist „Schlangenschnaps“ wie Dung das Gebräu bezeichnet. In einem großen Gefäß wurde eine Kobra (!) zusammen mit Ginseng in Alkohol eingelegt. Wieder ein Raubbau an der Tierwelt, denn Kobras sind auf der roten Liste als „schutzbedürftig“ eingestuft. Dementsprechend kaufen wir hier auch nichts – probieren aber einen kleine Schluck des Schnaps. Er schmeckt nicht besonders auffällig und eher nichtssagend. Damit endet die Besichtigung dann auch. Die Manufaktur liegt direkt am Mekong, so dass wir mit dem Boot zurück zu unserem Ausgangspunkt nach My Tho fahren können.

Ho Chi Minh Stadt (Saigon)

Unser Landausflug Vietnam startet zur nächsten Etappe. Im Bus gibt es zunächst für jeden ein kleines Lunchpaket. Für eine ausgiebige Mittagspause ist die Zeit zu knapp. Das wussten wir aber schon vorher. Für uns war das vollkommen in Ordnung. So haben wir mehr Zeit für Saigon. Nach einer knapp 1,5 stündigen Fahrt mit dem Bus erreichen wir Ho-Chi-Minh-Stadt. Diesen Namen trägt Saigon erst seit 1976 nach dem 1969 verstorbenen nordvietnamesischen Staatschef Ho Chi Minh. Seit der Wiedervereinigung von Nord- und Südvietnam am 2. Juli 1976 ist Saigon (wie die Stadt bis heute auch noch genannt wird) nicht mehr Hauptstadt (sondern Hanoi im Norden). Mit 9 Mio. Einwohnern sie aber die größte Stadt Vietnams und wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes.

Schon in den Randbezirken bestaunen wir die unglaubliche Zahl von Mopeds die hier unterwegs sind. Es gibt für sie zum Teil sogar eigene, baulich getrennte Fahrstreifen, um sie vom Autoverkehr zu trennen. Wie in einem Ameisenhaufen fahren die kleinen Motorräder kreuz und quer durcheinander. Auch die Transportkünste der Fahrer sind beeindruckend. Erstaunlich, was auf ein so kleines Fahrzeug alles drauf passt.

Koloniales Erbe von Saigon

In Saigon kann man heute noch einige Bauwerke aus der französischen Kolonialzeit bestaunen. Wir machen einen Stopp am Hauptpostamt und besichtigen das imposante Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Auch innen versprüht es französisch-mediterranen Charme – bis auf eine Ausnahme. Das große Portrait von Ho Chi Minh an der gegenüberliegenden Seite des Eingangs macht klar und deutlich, dass wir uns in Vietnam befinden. Das Gebäude scheint als Kulisse für Selfies bei den Einheimischen sehr beliebt zu sein. Wir sehen gleich mehrere Gruppen junger Leute, die vor dem Postamt posieren und Fotos schießen, bis wir von einem leckeren, süßen Duft abgelenkt werden. Ein paar Meter neben uns steht einer der vielen mobilen Essensstände der Stadt. Eine junge Frau backt Waffeln auf ihrem Moped – es duftet verführerisch.

Zu Fuß durch Saigon

Wir machen nun noch auf einen kleinen „Spaziergang“ durch Saigon. Da wir an einigen Stellen die Straßen ohne Ampeln überqueren müssen und der Verkehr wirklich beängstigend ist, gibt uns Dung klare Anweisungen: „Hand ausstrecken und langsam einfach in den Verkehr laufen“ – und auf keinen Fall stehen bleiben. Mir ist schon etwas flau, als unsere Gruppe die erste Straße überqueren muss. Aber zum Glück sind wir nicht an der Spitze der Gruppe und außerdem kennt Dung die Gegebenheiten offensichtlich sehr gut. Es funktioniert tatsächlich: Hand ausstrecken und langsam aber bestimmt die Straße betreten. Der fließende Verkehr stoppt und lässt uns als Gruppe die Straße überqueren. Ohne Dung wären wir wahrscheinlich nie über eine Straße gekommen und mitten in der Großstadt verhungert.

Saigon Skydeck

Kurz darauf erreichen wir das Stadttheater, ebenfalls ein Bauwerk der französischen Kolonialzeit. Heute finden hier Opern- und Konzertaufführungen statt. Nach ca. 500 Metern kommen wir dann am Bitexco Financial Tower an. Dieses Hochhaus verfügt über eine Aussichtsebene, das „Saigon Skydeck„. In dem fast rundherum begehbaren 49. Stockwerk hast du durch die bodentiefen Fenster eine tolle Aussicht über die ganze Stadt. Der Kontrast zwischen Stadt und Land ist beachtlich. Das macht uns vor allem dieser Ausblick deutlich.

Blick vom „Saigon Skydeck“ über Ho Chi Minh Stadt

Mit der ungefähr 90 minütigen Rückfahrt zum Hafen endet unser Landausflug Vietnam am späten Nachmittag. Es war ein interessanter und ganz anderer Tag, als die Tage zuvor in Malaysia und Singapur. Vietnam hat es heute nicht geschafft, mich in seinen Bann zu ziehen. Ich würde Malaysia immer vorziehen und auch Thailand, wie ich in den nächsten Tagen noch erfahren werde.

Unser Landausflug Vietnam im Video

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Udo
Author: Udo