Landausflug Penang auf eigene Faust
Inhaltsverzeichnis
George Town
Der Hafen von George Town (oder auch Georgetown) ist der Ausgangspunkt für unseren Landausflug Penang auf eigene Faust. Am 09.01.2023 während unserer Kreuzfahrt Asien mit Singapur mit der Mein Schiff 5 liegen wir hier im Hafen. Schon bei der Planung unserer Reise hatten wir entschieden, Penang auf eigene Faust zu erkunden. Das Schiff liegt sehr nah an der Stadt, vieles ist zu Fuß zu erreichen. Nach zwei Tagen Malaysia dachten wir uns, dass wir Penang auf eigene Faust „riskieren“ können. Es war ein wunderschöner Tag.
Taxi für den Landausflug Penang auf eigene Faust
Am Hafenausgang „lauern“ schon die Taxifahrer auf ihre Beute. In diesem Gewusel möchte ich mich nicht entscheiden. Daher lassen wir die Jungs links liegen und laufen erst mal ein paar Schritte in die Stadt. Wir passieren den Queen Victoria Uhrenturm und biegen dann in die Penang Street ab. Nach einigen Metern sehen wir dort ein Taxi auf der Straße stehen.
Der schon etwas ältere Fahrer mit seinem langen, grauen Bart und seiner orientalisch wirkenden Bekleidung macht einen symphytischen Eindruck. Daher spreche ich ihn an und frage, was die Fahrt zum Kek Lok Si Tempel kosten würde. 30 Euro möchte er dafür haben. Das erscheint mir deutlich zu viel. Er erklärt uns, dass es dort nur wenige Taxis gäbe und er daher für den Betrag dort auf uns warten würde. Absetzen wolle er uns dann bei den Jetties, den auf dem Wasser gebauten Siedlungen. Das passt für uns, denn dort wollen wir ohnehin auch noch hin.
Route und Preis verhandeln
Kaum sind wir losgefahren, startet unser neuer Begleiter ein Gespräch. Sein Englisch ist erstaunlich gut verständlich. Nach kurzen Smalltalk bietet er an, uns für 10 Euro zusätzlich noch zu einem schönen Tempel auf dem Weg zu fahren. Was soll’s: nehmen wir auch noch mit. Der Aufschlag hat sich gelohnt. Wir fahren zu zwei wunderschönen Tempeln, die wir zuvor gar nicht auf unserem Zettel hatten.
Wat Chayamangkalaram Thai Buddhist Tempel
Der Wat Chayamangkalaram Thai Buddhist Tempel gehört zu den beeindruckendsten Tempeln, die wir auf unserer Kreuzfahrt Asien mit Singapur besucht haben. Es ist der älteste malaysische siamesische Tempel in Penang und zieht einen schon außen mit den kunstvoll mit bunten Mosaiken verzierten Drachenfiguren in seinen Bann. Die Glas- und Goldstücke funkeln wie Diamanten in der Sonne. Schau dir das unbedingt in unserem Video über unseren Landausflug in Penang auf eigene Faust am Ende des Beitrages an. Im Inneren befindet sich eine riesige liegende Buddhafigur und auch die Halle ist kunstvoll verziert. Kerzen und Räucherstäbchen sorgen für eine wohlriechende Atmosphäre. Diesen Tempel solltest du in George Town nicht verpassen.
Dhammikarama Burmese Tempel
Genau gegenüber auf der anderen Straßenseite befindet sich der Dhammikarama Burmese Tempel. Die1803 errichtete Anlage ist der älteste buddhistische Tempel in Penang. Er beherbergt Gemälde, Wandbilder und Statuen, die die Geschichte und Legenden des Buddhismus verkörpern. Der Tempel verdankt seine Existenz der burmesischen Bevölkerungsgruppe, die seit dem späten 18. Jahrhundert in der Umgebung siedelte. Unser Taxifahrer erwartet uns nach der rund 15-minütigen Besichtigung direkt vor dem Eingang. Auf zum Kek Lok Si Tempel.
Kek Lok Si Tempel
Wir fahren nun ein ganzes Stück durch Georgetown bis wir auf einem Berg den Kek Lok Si Tempel sehen können. Die kurvenreiche Straße führt hinauf zur Einfahrt des riesigen Geländes. Es ist die größte buddhistische Tempelanlage in Malaysia. Unser Taxifahrer bringt uns zum Eingang und erklärt uns, wo wir ein Ticket für die Standseilbahn hinauf kaufen können und wo wir wieder herunterkommen werden. Er würde dann am Ausgang auf uns warten. Wir fahren mit der Bahn hinauf zur oberen Ebene der Tempelanlage. Dort thront ein riesiger Pavillon mit der größten Bronze-Buddha-Statue der Welt. Über 30 Meter ist die Kuan Yin Figur hoch. Dieser Teil der Anlage ist noch sehr neu. Er wurde erst 2002 eingeweiht. Leider ist der Zugang zum Pavillon gesperrt. Wir können das Kunstwerk nur „von unten“ bestaunen.
Der Wunschbaum
Nur wenige Meter neben der Statue befindet sich ein Tempel, bei dem man am Eingang gegen eine Spende Wunschbänder kaufen kann. Von „Weltfrieden“ über „Reichtum“ und „Gesundheit“ sind alle Wünsche vorhanden, die man sich so denken kann. Weltfrieden und Gesundheit scheinen mir zwei gute Gründe zu sein, Wunschbänder zu erwerben und sie nebenan mit einem langen Stock am Wunschbaum aufzuhängen. Wenn ich mir die Welt so anschaue, muss ich mit dem Wunsch nach Weltfrieden irgend etwas verkehrt gemacht haben. 🙁
Weitere Tempel in der Anlage
Wir fahren wieder hinunter und erreichen durch den Souvenirshop den unteren Teil der Anlage. Hier finden sich weitere Tempel und Gebetsräume. Wahrscheinlich könnte man hier problemlos einen ganzen Tag verbringen und hätte immer noch nicht jedes Gebäude besichtigt. Es finden sich Gebäude im Pagoden-Stil, kleine Gärten mit überdachten Wandnischen in denen zahlreiche Buddha-Figuren stehen.
Was hat das Hakenkreuz hier zu suchen?
Wir sind verwundert, als wir auf den Buddha-Statuen goldene Hakenkreuze entdecken. Wie geht das zusammen? Die Erklärung ist einfach. Seit mehr als 5.000 Jahren verehren asiatische Völker die Sonne als Energie- und Glücksbringer und stellten sie symbolisch als „Sonnenrad“ dar. Später gelangte dieses Symbol auch nach Indien und zog als Sonnenzeichen in den Hinduismus ein. Buddha benutze das Zeichen dann als Symbol für die Reinheit seiner Lehre. Dadurch wurde der Swastika, wie das Symbol im altindischen Sanskrit heißt, weit verbreitet und erreichte (wahrscheinlich im 16. oder 17. Jahrhundert) auch Europa und Österreich.
Ein gewisser Österreicher, dessen Namen wir alle kennen, erinnerte sich in den 1920er Jahren an dieses Zeichen, als er ein Symbol für seine Partei in Deutschland suchte. Um nicht an eine religiöse Institution zu erinnern, spiegelte man das Zeichen einfach. Damit ging offensichtlich die Wirkung als Energie- und Glücksbringer verloren, wie die unrühmliche Geschichte des gespiegelten Swastikas zeigt. Wenn man beide Symbole sieht, ist die Unterscheidung ganz einfach. Beim Swastika zeigen die „Arme“ gegen den Uhrzeigersinn, beim Hakenkreuz zeigen die „Arme“ mit dem Uhrzeigersinn. Reisen bildet. 😉
Landausflug Penang auf eigene Faust: die Jetties
Wie versprochen wartet unser Fahrer am Ausgang der Anlage auf uns. Es geht weiter zum Endpunkt unserer Rundfahrt, den auf dem Wasser gebauten Jetties. Neben dem vereinbarten Betrag erhält unseren Chauffeur ein üppiges Trinkgeld, denn er hat seine Sache wirklich sehr gut gemacht. Wir haben uns jederzeit gut aufgehoben gefühlt.
Es gibt mehrere Jetties in Georgetown. Dabei handelt es sich um Siedlungen von Chinesen, die auf dem Wasser errichtet wurden, weil hier, anders als an Land, keine Steuern zu entrichten sind. Die Konstruktionen sind zum Teil recht abenteuerlich, aber die Jetties haben ein einmaliges Flair. Wir bummeln ein wenig umher und beobachten das zum Teil sehr geschäftige Treiben. Ein wirklich interessanter Ort, den man gesehen haben sollte.
Top of Penang: Georgetown von oben
Top of Penang ist eine Aussichtsplattform im 68. Stock eines Hochhauses im KOMTAR Center in George Town. Das KOMTAR Center ist ein Multikomplex mit Einkaufszentrum, Hotel und Vergnügungseinrichtungen. Das Kombiticket für den Rainbow Skywalk (offene Aussichtsplattform im 68. Stock) und dem Observation Deck (geschlossene Aussichtsebene im 65. Stock) kostete im Januar 2023 68 Ringgit (ca. 14 €). Tickets gibt es hier auch online. Kein Schnäppchen für malaysische Verhältnisse, aber wir finden, dass es sich lohnt. Mich haben die beiden Aussichtsebenen wirklich herausgefordert. Besonders die über den Rand des Gebäudes herausragende Glasbrücke hat mich viel Überwindung gekostet. Schließlich liegt der Glasboden dieser Brücke rund 250 Meter über dem Straßenniveau. Da musste ich mich schon wirklich überwinden, um diese Brücke zu betreten. Aber es ist tatsächlich ein außergewöhnliches Erlebnis.
Rundblick über George Town
Auf beiden Aussichtsplattformen hat man einen wundervollen Rundblick über George Town. Vom Hafen mit der Mein Schiff 5 bis zu den Bergen auf der anderen Seite mit dem Kek Lok Si Tempel und den Jetties, kannst du von hier oben ganz George Town überblicken. Im 65. Stock gibt es außen am Gebäude noch einen umlaufenden Steg, den ganz mutige angeseilt begehen können. Ich bin gar nicht böse, dass diese Einrichtung heute nicht geöffnet hat. Nach dem Besuch der Aussichtsplattformen nehmen wir in dem netten Restaurant im 68. Stock ein kleines Mittagessen zu uns. Auch hier hast du durch die bodentiefen Fenster einen atemberaubenden Blick beim Essen oder Trinken. Für die besondere Lage dieses Restaurants sind die Preise sehr angemessen. Kein Vergleich mit dem LAVO in Singapur. 😉
Spicy oder hot
Ich habe Lust auf ein einheimisches Gericht, aber etwas bedenken, was die Schärfe angeht. Also Frage ich den Kellner ob das Gericht „hot“ sei, weil ich das als Europäer eher schlecht vertrage. Er schmunzelt und meint es sei „nur spicy“. Ich bin mutig und bestelle das Gericht. Als es serviert wird muss ich schmunzeln. In einer extra Schale bekomme ich Sambal Oelek. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich das brauchen werde. Nachdem der erste Löffel nur meine Lippen berührt hat bin ich mir ganz sicher: das Sambal Oelek werde ich auf keinen Fall benutzen. „Spicy“ ist dann doch eher etwas verharmlosend. Das Gericht brennt ganz ordentlich. Aber es schmeckt auch sehr lecker, also kämpfe ich mich tapfer durch. Es hatte auch keine unangenehmen Folgen. 😉
Penang Streetart
Wir fahren wieder hinunter und entdecken im Indoor Vergnügungspark ein Spiegelkabinett. Über unsere Abbilder in den Zerrspiegeln haben wir Tränen gelacht. Wenn ihr 5 Minuten Zeit erübrigen könnt, dann nichts wie hin. Es ist wirklich ein irrer Spaß. Wir machen uns dann auf den Weg, um die bekannte Streetart in Penang zu erkunden. Es gibt hierfür eigene Stadtpläne (auch online), die zu den Kunstwerken führen. Viele der bekannten Objekte finden wir auch auf dem Weg zurück Richtung Hafen.
Bis zum Hafen ist es nicht mehr weit, aber wir wollen in Asien natürlich auch ein Stück mit einer Rikscha fahren. Da wir nicht mehr viele malaysische Ringgit haben, klären wir zuerst den Preis. Das Geld reicht, also besteigen wir die Rikscha und stellen fest, dass sie wohl für zwei gut ausgewachsene Europäer nicht ausgelegt ist. Etwas eingequetscht beginnt die Fahrt. Wir haben ein etwas schlechtes Gewissen, denn unser Rikscha-Fahrer ist doch schon etwas älter und muss uns zwei jetzt bei dieser Wärme durch Georgetown fahren. Als wir am Hafen ankommen, drücken wir ihm alle Ringgit in die Hand, die wir noch haben. Das ist rund ein Drittel mehr, als er für die Fahrt haben wollte. Entsprechend groß ist seine Freude und unser schlechtes Gewissen ist etwas beruhigt. Ein schöner Abschluss unseres Landausflugs auf Penang auf eigene Faust. Nun stehen uns zwei Seetage bevor, bis wir in Vietnam sind.
Unser Landausflug Penang auf eigene Faust im Video
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Geführte Ausflüge auf Penang
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- Landausflug Bangkok
- Landausflug Koh Samui
- Landausflug Vietnam
- Landausflug Penang auf eigene Faust
- Landausflug Langkawi
- Landausflug Kuala Lumpur
- Singapur auf eigene Faust
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